Reisebericht: Winterwunderland Skandinavien

 


 

Wenn man an Skandinavien denkt, kommen einem sofort Bilder von spektakulären Nordlichtern, schneebedeckten Landschaften und gemütlichen Holzhäusern in den Sinn. Diese Winterreise durch Skandinavien hat all das und noch mehr geboten.

Ankunft in Stockholm

Unsere Reise durch das winterliche Skandinavien begann in Stockholm, der Hauptstadt Schwedens, die auch als "Venedig des Nordens" bekannt ist. Schon bei der Ankunft wurden wir von der faszinierenden Mischung aus historischer Pracht und moderner Dynamik der Stadt empfangen.

Trotz eisiger Temperaturen, die den Atem in kleinen Wölkchen gefrieren ließen, war die Stadt alles andere als im Winterschlaf. Überall in den Straßen und auf den Plätzen der Stadt funkelten die Lichter und erhellten die dunklen Wintertage. Besonders die Weihnachtsmärkte, die über die ganze Stadt verteilt waren, boten eine zauberhafte Atmosphäre. Die Stände waren mit Lichterketten geschmückt und boten alles von handgemachtem Weihnachtsschmuck bis hin zu traditionellen schwedischen Leckereien wie Glögg (Glühwein) und Pepparkakor (Gewürzkekse).

Der absolute Höhepunkt unseres Aufenthalts in Stockholm war jedoch der Besuch von Gamla Stan, dem historischen Herzen der Stadt. Dieser Stadtteil auf einer der zentralen Inseln Stockholms ist bekannt für seine gut erhaltene mittelalterliche Stadtstruktur. Die engen, verwinkelten Gassen und kopfsteingepflasterten Straßen, flankiert von farbenfrohen Gebäuden aus dem 17. und 18. Jahrhundert, wirkten wie eine Zeitreise in die Vergangenheit. Bei einem Bummel durch Gamla Stan entdeckten wir viele kleine Boutiquen, Antiquitätengeschäfte und gemütliche Cafés, die zum Verweilen einluden.

Besonders beeindruckend war der Stortorget, der älteste Platz der Stadt, umgeben von malerischen alten Kaufmannshäusern in verschiedenen Farben. Hier fand im Dezember der traditionelle Weihnachtsmarkt statt, der als einer der ältesten Schwedens gilt. Inmitten der historischen Kulisse, umgeben vom Duft gebrannter Mandeln und heißer Getränke, fühlte man sich wie in einem lebendigen Märchen.

Das winterliche Stockholm präsentierte sich als eine Stadt voller Kontraste - von der frostigen Schönheit der Schären bis hin zu den warmen Lichtern und festlichen Klängen der Innenstadt. Ein perfekter Auftakt für unsere skandinavische Winterreise.

Lappland – Ein Traum im Schnee

Nach den ereignisreichen Tagen in Stockholm führte uns unsere Reise weiter in den hohen Norden, nach Lappland, dem Land der Mitternachtssonne und des Nordlichts. Diese Region, die sich über den nördlichsten Teil Schwedens erstreckt, ist bekannt für ihre unberührte Natur und einzigartige Wintererlebnisse.

Der Höhepunkt unseres Aufenthaltes in Lappland war zweifellos die Übernachtung in einem Eishotel. Dieses Hotel, das jedes Jahr neu aus Eis und Schnee gebaut wird, war ein Meisterwerk der Eiskunst. Schon beim Betreten des Hotels fühlten wir uns in eine andere Welt versetzt. Die Wände, die Möbel, sogar die Gläser an der Bar waren komplett aus Eis. Jedes Zimmer war ein Unikat mit kunstvoll geschnitzten Eisfiguren und eisigen Wandmalereien, die die Kultur und Natur Lapplands widerspiegelten.

Es war ein surreales Erlebnis, in einem Zimmer zu übernachten, das ganz aus Eis bestand. Eingehüllt in dicke, speziell angefertigte Schlafsäcke lagen wir auf Eisbetten, die mit Rentierfellen bedeckt waren, um uns zusätzlich zu wärmen. Obwohl die Außentemperaturen weit unter dem Gefrierpunkt lagen, war es in den Schlafsäcken erstaunlich kuschelig und warm. Es war eine Nacht, die wir nie vergessen werden - eine Nacht, eingehüllt in Stille und Kälte, unter einem Sternenhimmel, der durch das durchscheinende Eis schimmerte.

Am nächsten Tag stand ein weiteres Abenteuer auf dem Programm: eine Husky-Schlittenfahrt. Früh am Morgen trafen wir unseren Musher, der uns in die Kunst des Hundeschlittenfahrens einwies. Die Huskys, stark und begeistert, bellten vor Aufregung, als sie auf ihre bevorstehende Aufgabe vorbereitet wurden. Sobald wir losfuhren, legte sich eine erstaunliche Stille über die Landschaft. Das einzige Geräusch war das Knirschen des Schnees unter den Kufen und das gleichmäßige Schnaufen der Hunde.

Die Fahrt führte uns durch tief verschneite Wälder und über zugefrorene Seen. Die Landschaft war atemberaubend - unberührte weiße Weiten, so weit das Auge reichte, mit gelegentlichen Spuren von Wildtieren im Schnee. In diesen Momenten, eingehüllt in die Stille der lappländischen Wildnis, fühlten wir uns tief mit der Natur verbunden.

Diese Erlebnisse in Lappland - die Übernachtung im Eishotel und die Fahrt mit dem Huskyschlitten - waren mehr als bloße Aktivitäten; es war ein Eintauchen in eine Welt, die sich so sehr von allem unterscheidet, was wir kannten. Es war eine Reise nicht nur durch Raum, sondern auch durch Zeit und Kultur, ein echter Höhepunkt unserer skandinavischen Winterreise.

Das Nordlichter-Spektakel


 

Nach den aufregenden Tagen im Eishotel und der Huskyschlittenfahrt in Lappland stand ein weiteres außergewöhnliches Erlebnis auf unserem Reiseplan: die Jagd nach den Nordlichtern, auch Aurora Borealis genannt. Dieses Naturphänomen, das nur in hohen geografischen Breiten nahe des Polarkreises zu sehen ist, stand schon lange auf unserer Liste der Dinge, die man einmal im Leben gesehen haben muss.

Unsere Jagd nach den Nordlichtern begann mit einer sorgfältigen Planung. Wir suchten uns einen Tag mit klarem Wetter aus, da Wolken die Sicht auf das Nordlicht versperren können. Unser Guide erklärte uns, dass die beste Zeit, um die Nordlichter zu sehen, zwischen 21 Uhr und 2 Uhr morgens ist, wenn die Nacht am dunkelsten ist.

Ausgerüstet mit warmer Kleidung - mehrere Schichten, um der eisigen Kälte zu trotzen - und heißem Tee in Thermoskannen machten wir uns auf den Weg. Wir ließen die Lichter der Stadt hinter uns und fuhren in eine abgelegene Gegend, weit weg von jeglicher Lichtverschmutzung. Die Dunkelheit war so intensiv, dass der Sternenhimmel in seiner ganzen Pracht sichtbar wurde.

In der Stille der lappländischen Nacht warteten wir. Unsere Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit und langsam begann der Himmel sein Schauspiel. Zuerst waren es nur schwache Schimmer am Horizont, doch dann, fast wie aus dem Nichts, wurden die Lichter stärker und begannen zu tanzen. Grüne, manchmal auch violette und rosafarbene Lichtschleier bewegten sich wie Wellen über den Himmel.

Es war ein hypnotisierender Anblick: Die Lichter schienen lebendig zu sein, manchmal schnell tanzend, dann wieder langsam wellenförmig fließend. Jeder von uns stand still, völlig gefangen von der Schönheit des Augenblicks. Unsere Kameras auf Stativen versuchten das Schauspiel festzuhalten, aber die Bilder konnten die Erhabenheit des Erlebten kaum einfangen.

Das Nordlicht zu sehen war mehr als nur ein Punkt auf unserer Reiseliste. Es war eine Erfahrung, die uns demütig machte und uns die unglaubliche Schönheit der Natur spüren ließ. In dieser Nacht, unter dem tanzenden Licht des Himmels, fühlten wir uns als Teil von etwas Größerem, etwas Unbegreiflichem. Diese Nacht unter den Nordlichtern war nicht nur ein Höhepunkt unserer Reise, sondern eine Erinnerung, die wir für den Rest unseres Lebens behalten werden.

Oslo – Moderne trifft Geschichte

Unsere skandinavische Winterreise endete in Oslo, der pulsierenden Hauptstadt Norwegens. Umgeben von Bergen und dem berühmten Oslofjord bot uns Oslo eine faszinierende Mischung aus Natur, Geschichte und modernem Stadtleben. Trotz der winterlichen Kälte in der Luft war die Stadt pulsierend und voller Energie.

Einer der Höhepunkte unseres Aufenthaltes in Oslo war der Besuch des Wikingerschiff-Museums. Dieses Museum ist ein wahres Juwel für Geschichtsinteressierte und beherbergt einige der am besten erhaltenen Wikingerschiffe der Welt. Schon beim Betreten des Museums waren wir überwältigt von der Größe und dem hervorragenden Zustand dieser alten Schiffe. Die Oseberg-, Gokstad- und Tune-Schiffe, alle sorgfältig ausgestellt, gaben uns einen faszinierenden Einblick in die Welt der Wikinger und ihre Seefahrtsgeschichte. Neben den Schiffen gab es viele Artefakte aus der Wikingerzeit zu entdecken, darunter Werkzeuge, Schmuck und sogar ein gut erhaltenes Wikingergrab.

Nach dem Besuch des Museums machten wir uns auf den Weg, um den berühmten Oslofjord zu erkunden. Der Fjord, der sich durch die Stadt schlängelt, bot im Winter ein spektakuläres Panorama. Das Wasser war ruhig und spiegelte die tiefstehende Wintersonne wider, während die umliegenden Berge und Wälder mit Schnee bedeckt waren. Wir wanderten am Fjord entlang und genossen die frische Luft und die malerische Aussicht. Entlang des Weges gab es zahlreiche Cafés und Restaurants, in denen wir uns aufwärmen und lokale Köstlichkeiten probieren konnten.

Trotz der eisigen Temperaturen waren die Straßen Oslos belebt. Wir schlenderten durch die verschiedenen Stadtteile, von der modernen Barcode-Reihe bis zum historischen Zentrum rund um die Festung Akershus. Jedes Viertel hatte seinen eigenen Charme und Charakter. Einkaufsstraßen wie die Karl Johans gate waren belebt von Menschen, die die letzten Wintersonnenstrahlen genossen oder in einem der vielen Geschäfte nach Souvenirs suchten.

Fazit

Skandinavien im Winter ist ein Traumziel für alle, die das Besondere suchen. Von der urbanen Eleganz Stockholms über das abenteuerliche Lappland bis hin zur historischen Schönheit Oslos – diese Reise war eine perfekte Mischung aus Natur, Kultur und Abenteuer. Ein echtes Wintermärchen!

Gebucht haben wir die Skandinavien-Rundreise beim Reiseveranstalter https://www.skandinavientrips.de/

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